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Fußgängerunterführung Baruth Die westliche Fussgängerunterführung Baruth/Mark verläuft unterhalb der Ortsumgehungsstraße Goylagrabenweg und kreuzt diesen auf Höhe des rückwärtigen Grundstückes Hauptstraße 97. Das gesamte Unterführungsbauwerk erstreckt sich auf einer Länge von 572 m (komoot). Der nördliche Zugang befindet sich an der Kreuzung Hammerfließweg / Ecke Goylagrabenweg. Südlich erfolgt der Zugang auf Höhe des nach Westen abbiegenden Goylagrabenwegs. Die Unterführung befindet sich im Mittel 4,32 Meter unterhalb der Geländeoberfläche und hat eine lichte Durchgangshöhe von 2,26 m, die Breite beträgt 1,83 m. Entstanden ist die Idee für dieses visionäre unterirdische System im Jahr 1995. Nach einer fünfjährigen Planungs- und Bearbeitungszeit wurden die Fördermittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm „Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost“ (GAO) für dieses einzigartige Pilotprojekt mit der Auflage bewilligt, vorab und finanziert durch die Stadt Baruth Baugrunduntersuchungen durchzuführen und Bodenprofile zu erstellen. Geplant war seinerzeit noch ein dritter Zugang zur Unterführung auf dem Kirchplatz, der auch die Hauptstraße an das geplante Unterführungssystem anschließen sollte. Bei den daraufhin beauftragten und durchgeführten Suchschachtungen äußerte die zuständige Denkmalfachbehörde den Verdacht auf archäologisch bedeutsame Überreste im Untergrund mit Hinweisen auf frühste Siedlungsstrukturen, was das aus Sicherheitsgründen so bedeutsame Verkehrsprojekt ins Stocken brachte. Die Bauarbeiten wurden bis auf weiteres eingestellt und die bewilligten Gelder eingefroren. In einem langwierigen Prozess wurden zahlreiche Grabungen und Baugrunduntersuchungen durchgeführt sowie die im Boden befindlichen Überreste zum Teil aufgenommen und dokumentiert. Nach Wiederaufnahme der Planungs- und Ausführungsarbeiten im Frühjahr 2005 wurde mit der Ausschachtung des nördlichen und südlichen Abgangs begonnen. Die ausführende Firma meldete jedoch kurz darauf Konkurs an, was das Vorhaben erneut ins Stocken brachte. Die für das Vorhaben bewilligten Gelder konnten glücklicherweise umgewidmet werden. Finanziert wurde damit die derzeitig stattfindende Platzgestaltung vor der Kirche mit oberirdischer Fußgängerzuwegung zur Ortsumgehung. In einem erneuten Antrag auf EU-Ebene im Rahmen des Programms zum Aufbau einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur zur Verbesserung der Straßenwege im ländlichen Raum konnte die Finanzierung des Gesamtkonzeptes erneut sichergestellt werden. Die Fertigstellung rückt damit wieder in greifbare Nähe und ist, so der Leiter des zuständigen Tiefbauamtes, für 2025 geplant. Die Wiederaufnahme des Projektes startet voraussichtlich 2016. Geplant ist zudem die Erweiterung des unterirdischen Systems und dessen Ausbau zu einem einzigartigen und das gesamte Bundesland Brandenburg vernetzenden unterirdischen Wanderwegs. Als nächster Schritt ist die Anbindung an das Tagebaugebiet Niederlausitz vorgesehen, was gleichzeitig dem Tourismus - als einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region - Rechnung trägt. Auch sollen laut Ankündigung des Stadtbaurats die vorhandenen provisorischen Unterführungstreppen in absehbarer Zeit durch Rolltreppen ersetzt werden, um es den Fußgängern so bequem wie möglich zu machen.
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